Freitag, 22. Juli 2011

Mitmach-Aktion: (Un)mögliche eBook-Bestseller

Kannst Du in die Zukunft schauen? Was werden wir bald lesen?

Im Verlag wurde diskutiert, welche Buch-Titel zukünftig bei Amazon und anderen eBook-Händlern auf den Bestsellerlisten erscheinen könnten. Leider gab es nur drei Minuten ernsthaftes Brainstorming. Dann kamen die ersten, sagen wir mal, skurrileren Vorschläge. Die Redakteurinnen kicherten. Fünf Minuten später war bei den Herren in der Runde Schenkelklopfen angesagt. Die Sitzung musste kurz unterbrochen werden, weil der Vertriebschef nicht an sich halten konnte und Kaffee über den Tisch prustet. Mehrere Versuche des Top-Managements, die überschäumende Kreativität in zielgerichtete Bahnen zu lenken, führten zu nichts. Wirklich zu nichts?

Nachfolgend ein paar (un)mögliche Titel-Ideen. Vielleicht möchtest Du welche hinzufügen?
Nein, das ist keine Marktforschung und ich will keine Bestseller-Ideen billig abstauben. Die Aktion soll ein gemeinsamer Spaß werden. Also, hier zum Start eine kleine Titel-Parade:

  • Margott Käsemann: Amen und Proust 
  • Lobo Tommy: I drive my Golf Plus in Circles 
  • Marion Geil-Banks: In den Armen des Stationsarztes (Episode 124 - 131) 
  • St. Jobs: Krankenakte X 
  • Die ultimative, inoffizielle Bedienungsanleitung für den Kindle-Ein- & Ausschalter 
  • Maria Scheiver: Sex, Lügen und eBooks 
  • Grim & Münchsausen: Die gesamte Weltliteratur gratis in einem Buch (EUR 0,99) 
  • Ben Vatico: Der Marskalender - mit Bildern aus Altötting 
  • Fussi Zeisig-Neslo: Kindleung : Thriller 
  • Martin Futter: Meine Fibel (Deutsche Fibelgesellschaft, Sonderausgabe) 
  • Ruben Prinz: In 3 Stunden vom Analphabeten zum Kindle-Bestseller-Autor 

Welche Neuerscheinungen möchtest Du auf der Bestsellerliste sehen? Nutze bitte die Kommentarfunktion und lade Deine Freunde über Twitter, Facebook, XING, Google+ etc. ein, sich ebenfalls kreativ an der Titelsuche zu beteiligen. Bei Twitter die Vorschläge bitte mit dem Hashtag #ebti versehen. Danke. :-)

Wäre doch gelacht, wenn wir den Verlagen, Autoren und ePubbern keine Anregungen für erfolgreiche eBook-Titel liefern könnten.

Maximilian Buckstern


"Maximilian Buckstern" ist das Pseudonym eines deutschen Buch- und Zeitschriften-Profi. Er arbeitet seit mehr als 20 Jahren im Medienbusiness, davon über zehn Jahre als Geschäftsführer von unterschiedlichen Verlagen. Als Verfasser von Sachbüchern (siehe zum Beispiel bei Amazon http://dld.bz/buckstern_amhttp://dld.bz/buchleitner_am) unter verschiedenen Namen sammelt und teilt er eBook- und Social Media-Erfahrungen. Buckstern lebt und arbeitet in Süddeutschland.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Vom ePubber zum Autor - Der eBook-Markt braucht professionelle Qualität

Wer sich professionell mit dem eBook-Markt beschäftigt, landet ganz schnell auch im Reich des Selfpublisher. eBooks ziehen Verfasser, die bisher keinen Verlag (für sich gewonnen) haben, wegen der scheinbar niedrigen Initialkosten für die Veröffentlichung, hohen Honorarsätzen sowie dem "einfachen" Vertriebssystem magisch an. In den deutschen eBook-Shops erkennt man deren Werke oft an der optisch wenig ansprechenden Titelgestaltung.

Hobby-Schriftsteller, die ausschließlich digital veröffentlichen, nenne ich "ePubber". Es gibt bei Amazon schon diverse (gute und sehr schlechte) Ratgeber, wie ePubber ohne Profiunterstützung eBooks publiziert können. Die Nachfrage wächst ständig. ePubbing ist eine wachsende Freizeitbeschäftigung.


Gegen Selfpublishing im eBook-Format möchte ist nichts sagen. Ich selbst mache das - testweise und mit viel Vergnügen. Allerdings ist es an der Zeit, die Euphorie für das Thema ePubbing zu relativieren ("Get rich & famous"). Noch ist der Digitalbuch-Markt in Deutschland sehr klein (ca. 0,5 - 1 % vom Gesamtbuchmarkt). Täglich nur ein paar verkaufte Exemplare bei Amazon reichen aus für ein gutes Sales-Ranking. Das schmeichelt dem Ego und ist ein hilfreicher Markttest für Themen, füllt aber nicht den Geldbeutel (und macht nicht berühmt). Wir brauchen in Europa noch etliche Monate, bis es genug eBook-Käufer und -Leser gibt. Aus meiner Sicht ist es keine Frage, dass eBooks gedruckte Bücher und Buchläden verdrängen werden. Der Blick nach USA zeigt das. Aber Freizeit-Schriftsteller, die jetzt ausschließlich auf ePubbing (und einen Händler wie Amazon) setzten, machen aus meiner Sicht große Gedankenfehler. Wer gute Inhalte produziert, sollte alle Veröffentlichungswege in Betracht ziehen und versuchen zu nutzen. Das überfordert ePubber ganz erheblich! Auch die Qualität bleibt auf der Strecke. Ärgerlich wäre es zudem, wenn ePubber (vielleicht aus Enttäuschung über Ablehnungen) jetzt Front gegen die Verlage machen. So werden Chancen verschenkt, die Leser zu erreichen. Ich bitte daher ePubber das Folgende in die eigene Gedankenwelt zu übernehmen.

Verlage machen drei wichtige Dinge: a) Sie legen vor, d.h. sie investieren und finanzieren ausgewählte Buchprojekte (Herstellung etc.) b) Sie veredeln professionell einen Text (Lektorat & Layout) c) Sie vertreiben und verkaufen. Verlage sind keine Schmarotzer, sondern wirtschaftlich agierende Dienstleister. Sie orientieren sich am Bedarf ihrer zahlenden Kunden (Handel & Leser). Und damit kommt die vierte Funktion ins Spiel, nämlich die fachkundige Begleitung des Autors. Der Verlag braucht zum Überleben gute Autoren, die Erfolg versprechen und die Kundenbedürfnisse erfüllen.

Ich sage es unmissverständlich: 

1. ePubber, die keinen Verlag für ihre Werke begeistern können, werden dort nicht als nutzbringend im Sinne der Kundschaft dieser Verlage eingeschätzt. Solche Einschätzungen können falsch sein. Das ist erfahrungsgemäß eher die Ausnahme als die Regel. 

2. Wer einen Verlag gefunden hat, wird in meinen Augen von ePubber zum Autor. 

Und Autoren, die bereits gute Inhalte produziert haben, sollten unbedingt alle Veröffentlichungswege in Betracht ziehen und nutzen. Falls der "eigene" Verlag bei eBook-Veröffentlichungen nicht mitzieht oder wenn die Honorare nicht stimmen, empfehle ich einen Verlagswechsel. Besser ein anderer Verlag als kein Verlag!

Die Zukunft liegt im eBook-Geschäft. Auch dort wird sich Qualität durchsetzten. Und dazu braucht es gute Autoren und Verlage.

Maximilian Buckstern



"Maximilian Buckstern" ist das Pseudonym eines deutschen Buch- und Zeitschriften-Profi. Er arbeitet seit mehr als 20 Jahren im Medienbusiness, davon über zehn Jahre als Geschäftsführer von unterschiedlichen Verlagen. Als Verfasser von Sachbüchern (siehe http://dld.bz/buckstern_amhttp://dld.bz/buchleitner_am) unter verschiedenen Namen sammelt und teilt er eBook- und Social Media-Erfahrungen. Buckstern lebt und arbeitet in Süddeutschland.

Freitag, 15. Juli 2011

Lese Gutes und schreibe darüber - Erfolgreiche Autoren und Blogger verfassen Buchbesprechungen

Als Autor und Blogger versuchst Du möglichst viele Leser zu gewinnen? Deine Fangemeinde soll wachsen, damit Deine Bücher und Beiträge bekannter werden? Dazu braucht es interessante Informationen, die Du an die Leser weitergeben kannst. Hier ein in USA erprobter Tipp für erfolgreiche Inhalte.

Wer schreibt noch für Deine Community oder Leserschaft? Das sind andere Experten und Autoren, die in den Zielgruppen oder Branchen unterwegs sind. Sie verfassen ebenfalls Zeitschriftenartikel und Bücher. Was lieben diese Autoren? Natürlich Buchbesprechungen.

Ich zeige Dir jetzt, wie Besprechungen fremder Bücher für Dich arbeiten. Und wie Du ein (digitales) Werk rezensieren kannst.

Ein Buch, über das Du eine Kritik schreiben kannst, ist meist eine hervorragende Informationsquelle. Du selbst lernst neue Ideen kennen und gibst diese dann an Deine Leser weiter. Das hilft der Community. Und es bildet Dich als Autor weiter.

Buchkritiken sind nützlich für die Leser, weil Du Ihnen zeigst, was sich zu lesen lohnt. Du ersparst Deinen Followern Zeit- und Geldverschwendung. Rezensionen sind bei den Lesern beliebt, weil Sie Meinungen enthalten. Persönliche Kommentare machen Texte interessant und fördern Diskussionen.

Hier ein Nutzen für Dich als bloggender Autor, der gerne übersehen wird. Andere Autoren und Verlage beobachten den Markt genau. Sie bemerken, wenn Du eine Buchkritik verfasst hast. Gegebenenfalls verteilen sie diese Bewertung im Netz und abonnieren Dein Blog. Manchmal wenden sich Verlage und Buchautoren, also wichtige Leute in Deiner Community, direkt an Dich. Über diese Kontakte kannst Du weitere Informationen bekommen (z.B. Interviews) sowie nützliche Verbindungen aufbauen.

Große Tageszeitungen und Zeitschriften erhalten von Verlagen kostenlose Rezensionsexemplare. Blogger, abgesehen von einflussreichen Personen, eben nicht. Du musst die Bücher leider kaufen. Der positive Nebeneffekt: Damit besteht die Möglichkeit, Deine Kritiken auch in den Online-Shops (z.B. Amazon) zu speichern. Über solche Vertriebskanäle wird Dein (Autoren-)Name bekannter.
Mit der Anzahl und Verbreitung der Kritiken steigt die Chance auf kostenlose Belieferung. Möglicherweise wird Du überschüttet mit Rezensionsanfragen von Autoren, die keinen Verlag haben. Wenn es Dir zu viel wird, lehne höflich ab. Auch so kommen Kontakte und Follower zustande.

Kritiken über Bücher zu verfassen, die bereits hunderte von Bewertungen haben, macht wenig Sinn. Deine Meinung wird nicht wahrgenommen. Wähle neuere Bücher aus und stelle Lesern lohnenswerte Entdeckungen vor. Dazu bietet sich das eBook-Segment (Kindle, iBooks, Beam etc.) an, weil es bisher wenige Rezensionen in den Online-Shops gibt.

Nur PR-Texte abzuschreiben, macht keinen guten Eindruck. Du musst nicht jede Seite lesen. Beschäftige Dich so lange dem Buchinhalt, bist Du eine fundierte Meinung hast. Die drei kritischen Fragen lauten: Was? Warum? Wie sonst? Profis in den Redaktionen machen es ebenso.

Buchkritiken müssen nicht lang sein. Es ist wichtig, dass Du die Buchinhalte kurz und klar umreißt sowie ein paar zentrale Botschaften vermittelst. Schreibe keine Kurzfassung, zerstöre nicht die Spannung. Äußere ehrlich, offen und fair Deine Meinung. Keine Lobhudelei oder schlimme Verrisse. Beides könnte zum Bumerang für Deine Werke werden.
Vergiss nicht die Cover-Abbildung, ggf. einen Bestell-Link sowie Worte über den Autor. Ein Kommentar-Feld sowie Share-Buttons (Facebook etc.) für die Leser sind ebenfalls nützlich.

Eigene Werke werblich in Besprechungen fremder Bücher anzupreisen, kommt nicht gut an. Aber Du kannst darauf hinweist, dass Du selbst Autor oder Experte bist (z.B. für Krimis). Das erhöht die Glaubwürdigkeit Deiner Kritik. Es schadet nicht Bücher vorzustellen, die außerhalb Deines persönlichen Genre liegen. Wichtig ist, dass Deine Community Nutzen von den Kritiken hat. Es zeigt, dass Du an sie als Menschen denkst, nicht nur als (potentielle) Kunden.

Damit Du das Rezensionen-Schreiben gleich ausprobieren kannst, erlaube ich mir Dir zwei sehr unterschiedliche, aktuelle Sachbücher vorzuschlagen. Sachbücher zu beurteilen ist meist einfacher als Fachbücher oder Romane:

Gedichte gegen Stress. Meditation mit Poesie – Die Anti-Stress-Methode für Literaturfreunde
Sie wissen, was Stress ist? Sie erleben die negativen Wirkungen an Ihrem Körper und Geist? Unbewältigter Stress macht krank, erfolglos, traurig und unattraktiv. 
Den Stress-Faktoren, wie überhöhte berufliche Anforderungen oder private Schicksalsschläge, können Sie kaum entkommen. Aber Sie werden dem Druck erfolgreich widerstehen (Stress-Resistenz), wenn Sie eine zu Ihnen persönlich passende Technik beherrschen.
Die Poesie-Meditation gehört zu den aktiven Stress-Bewältigungsmethoden. Durch die Kombination von Erkenntnis, Wissen, Motivation und Handeln ist sie ein effizientes Selbsthilfe-Programm für ein erfüllteres, glückliches Leben.

Weitere Infos hier: http://amzn.to/oAQpw1

Bücher gratis für iPhone, Kindle & Co. Finden, laden, lesen 
Digitale Bücher (eBooks) sind praktisch. Und oft gratis zu haben. Besonders, wenn man die Tricks und Quellen kennt. Mit den Tipps aus diesem Insider-Report werden Sie zum Perlentaucher, der für sich die besten kostenlosen eBooks und ePapers findet.
Der Leitfaden ist wie ein guter Tauchführer. Sie erfahren das Wichtigste über das spannende Ökosystem „eBook“, die notwendige Technik, die rechtlichen Rahmenbedingungen. Sie werden zum eBook-Experten. Und natürlich lernen Sie viele interessante „Tauchreviere“ kennen. Dabei stehen Quellen-Verzeichnisse für deutschsprachige Leser im Mittelpunkt. Gut informiert können Sie die Schätze nach kurzer Zeit selbst heben.

Weitere Infos hier:
a) als gedrucktes Buch (ab August): http://amzn.to/oIW5yL
b) als eBook: http://amzn.to/qHkCg7


Wenn Du gut Kritiken schreiben kannst, besteht die Möglichkeit, diese an Zeitungen und Zeitschriften sowie andere Webseiten zur Veröffentlichung zu schicken. Damit verdienst Du kaum großes Geld, aber Du bekommt ein größeres Publikum. Aus manchem Autor ist ein erfolgreicher Kritiker geworden – und umgekehrt.

Maxímilian


PS: Hast Du schon Buchkritiken geschrieben? Wie sind die Erfahrungen? Andere Autoren/Blogger und ich freuen uns auf Deine Kommentare hier.


Über den Verfasser: "Maximilian Buckstern" ist das Pseudonym eines deutschen Buch- und Zeitschriften-Profi. Er arbeitet seit mehr als 20 Jahren im Medienbusiness, davon über zehn Jahre als Geschäftsführer von unterschiedlichen Verlagen. Als Verfasser von Sachbüchern (siehe http://dld.bz/buckstern_amhttp://dld.bz/buchleitner_am) unter verschiedenen Namen sammelt und teilt er eBook- und Social Media-Erfahrungen. Buckstern lebt und arbeitet in Süddeutschland.

Sonntag, 3. Juli 2011

Bücher, Brillen und das Seepferdchen-Abzeichen

Mögen Sie Geschichten und Bücher? Ich liebe Bücher. Deshalb trage ich mit Stolz eine Brille für Kurzsichtige. Wie eine Auszeichnung! Sie möchten wissen, womit ich mir eine Brille verdient habe? Hier kommt meine persönliche Bücher-Geschichte.

Und wenn Sie gerne lesen oder schreiben, dann freue ich mich darauf zu erfahren, was Sie schon mit Büchern erlebt haben.

In meiner Kindheit gab es kein Internet. Wollte ich etwas wissen, fragte ich die Eltern oder meinen Onkel, den Professor. Der Onkel war es auch, der mir das erste Lesebuch schenkte: „Hops, Fips und Taps“. Ein tolles Wichtel-Abenteuer von Enid Blyton. Leider ging es im Laufe der Zeit verloren. Neu kann ich es nicht mehr kaufen.

Meine Eltern haben nicht viele Bücher gekauft. Das heisst nicht, dass zu Hause wenig gelesen wurde. Mein Vater ein war typischer Zeitungs- und Zeitschriften-Leser. Am Frühstückstisch saßen zwei Personen, Mutter und ich, sowie eine aufgefaltete Zeitung. Der Kopf dahinter kommentierte das Weltgeschehen. Dass die Regierung viel falsch macht. Und die Steuern zu hoch sind.

Mutter liebte Romane und Krimis. Simmel und Grass lagen einträchtig nebeneinander auf dem Nachttisch. Über „Die Blechtrommel“ diskutierte Mama manchmal mit ihrem Bruder, dem Professor, niemals über „Liebe ist nur ein Wort“. Ich lernte, es gibt Bücher, die man gerne liest. Und andere, über die man gerne spricht. Mutter war im Buchclub und bekam Bücher geschenkt. Oder sie ging in die Stadtbibliothek. Über mein fast erotisches Verhältnis zur Bücherei berichte ich gleich.

Bevor ich weitererzähle liegt mir eine Frage am Herzen. Wir sind im Internet. Da bietet sich das „Du“ an. Einverstanden? Im Web nennen mich Freunde Maximilian.

Ich wuchs in einer Kleinstadt auf. Mitten drin. Kurze Wege. Die Bibliothek lag zwischen Grundschule und Hallenbad. Seit ich laufen konnte gingen Mutter und ich in die Bücherei. Allein der Geruch der Bücher faszinierte mich. Kurz nach meinem achten Geburtstag bekam ich meinen eigenen Bibliotheksausweis. Ein Stück Karton, auf dem handgeschrieben mein Name stand. Es dauerte nicht lange und er war voller Stempel. Dieses Dokument war wertvoller als der „Frühschwimmer“. Den Seepferdchen-Aufnäher trug ich auf der Badehose. Den Bibliotheksausweis hatte ich immer bei mir. Später führte auch der Weg zum Gymnasium an der Bücherei vorbei.

Ich las mich durch die Buchregale. Sachbücher, Romane, Science Fiction … . Restlos aufklärt hat mich Erwachsenenliteratur, heimlich in die Leseecke gebracht, mit größeren Büchern maskiert. Wenige Jungs der Jahrgangsstufe waren Bücherwürmer. Dafür viele Mädchen. Toll. Ich las Mädchenbücher, um mitreden zu können.

Mitreden können. In dieser Disziplin war mein Vater groß. Er kultivierte als Experte unterschiedliche Themen. Autos, Essen sowie Werbestrategien. Letzteres nannte er Reklame. Ende der 1960er Jahre verband Vater diese drei Themenfelder. Er gründete einen Verlag für regionale Ausflugs- und Gastonomieführer. Zielgruppe: reiselustige Autofahrer. Er sprach beim Abendessen viel über Bücher. Ich lernte, dass Literatur gutes Geld bringen kann. Und das, obwohl Papa seine Bücher in großen Mengen verschenkte! Stolz war ich auf diese Werbebücher nie. Schade, dass Vater nicht Blyton, Preussler, Plenzdorf, Hesse, Grass oder Dürrenmatt verlegte.

Ende der 1970er Jahren wurde der Verlag verkauft. Mein Vater steckte den Erlös in ein Chemieunternehmen. Mutter war es egal. An Autoreiseführern hatte ihr Herz nie gehangen. Sie nährten die Familie, nicht den Geist. Und ich wollte große Romane schreiben, nicht Restaurantkritiken. Schreiben, dachte ich, lernt man über den Bücherei-Weg, über das Lesen von guter Literatur. Ob das zutrifft, können Sie überprüfen. Ich wurde Autor und (be-)schreibe … Bücher über Bücher. (http://amzn.to/jl0edh)

Mit 16 Jahren musste ein Mokick her. Das waren zweiträdrige Knatterkisten, die unfrisierte 40 km/h bringen. Wer bei den Mädchen landen wollte, konnte nicht mit dem Fahrrad zur Disko fahren. Ich brauchte einen Führerschein. Machte den Sehtest. Du weisst, was jetzt kommt. Kurzsichtig. Brille!

Als Pubertierender schmerzt es, eine Sehhilfe tragen zu müssen. Jeder erkennt sofort den Bücherwurm. Ein Jugendlicher der frühen 1980er wollte durch verwegenere Accessoires glänzen: Ein Al-Fatah-Schal, eine Jeans-Jacke oder die schmale Lederkrawatte. Das waren Statements. Brillen sind unpraktisch beim Sport und Mokickfahren. Und beim Küssen.

Lieber unscharf sehen als ein Nasenfahrrad. Zumal der klare Blick auf die damalige Welt zu Depression oder Rebellion führte. Strauß wollte Kanzler werden! Reagan wurde Präsident. Und ich gemustert. Tauglich trotz Brille.

Heute betrachte ich die Brille anders. Sie ist das Seepferdchen-Abzeichen für interessierte Menschen mit voll gestempeltem Bibliotheksausweis. Sie zeigt, dass die Augen der Brillenträger viele gedruckte Buchstaben sehen durften. Das hat Spuren hinterlassen. An den Augen und im Gehirn.

Während des Studiums arbeitete ich in einem Verlag voller Literaturfreunde. Es duftete nach Papier. Ein Paradies für Bücherwürmer. Der Verlagsbranche bin ich noch treu. Als Manager sowie Autor. Keine Restaurantkritiken. Keine großen Romane.

Ich gehe selten in Büchereien und der Duft des Papiers verblasst. Was geschieht? Elektronische Bücher sind da! eBooks und Lesegeräte faszinieren mich, den mit Papierstaub in der Nase aufgewachsenen Literatur-Junkie. Es treten keine Entzugserscheinungen auf. Endlich habe ich eine riesige Bücherei in einem kleinen Lesegerät. Schmökern geht mit guten eBook-Readern wie auf Papier. Es sind die Worte die zählen, nicht das Medium! Elektronische Buchstaben wandern über die Augen genauso in den Kopf wie bleigesetzte Lettern.

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Warum ich Dir das erzähle? Ich will Bücherfreunden das neue Paradies zeigen. Die meisten eBooks sind gratis! Darunter absolute Meisterwerke der Weltliteratur. Vergriffene Bücher kommen als eBooks zurück. Kostenlos, ohne lange Beschaffungswege. Ist das legal? Ja. Finden, laden, lesen! Genau das beschreibe ich im Ratgeber „Bücher gratis für iPhone, Kindle & Co.“.

Wenn Du bis hierher gelesen hast, bist Du ein echter Bücherwurm. Für Dich habe ich mein Buch und eBook geschrieben. Kaufe es, es wird Dir gefallen. Du erfährst das Wichtigste über das spannende Ökosystem „eBook“, die Technik, die rechtlichen Rahmenbedingungen. Und Du lernst viele interessante digitale Bibliotheken kennen.

Genug Reklame. Für das nächstes Buchprojekt suche ich lebendige Geschichten von echten Bücherfreuden. Ich möchte Menschen inspirieren zu gedruckten und digitalen Büchern zu greifen. Wie bist Du Bücherwurm geworden? Trägst Du stolz eine Brille? Was war Dein erstes eigenes Buch? Hast Du es noch? Bitte schreibe an maxibookstar@googlemail.com oder hinterlasse hier einen Kommentar.

Wenn Dir meine Worte über Bücher, Bibliotheken und den Stolz auf Brillen gefallen haben, versende den Link zu diesen Blog bitte an Deine Freunde. Danke.

Dein
Maximilian Buckstern


Bücher gratis für iPhone, Kindle & Co.“, das schon viele Tage in den Top-100-Charts bei Amazon Kindle war, gibt es für nur 4,99 Euro als Download in den Online-Buchshops. Zum Beispiel hier: 

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